Drachen für Kinder und Einsteiger – Tipps, Tricks und Vergleich
„Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da! Rüttelt an den Zweigen, lässt die Drachen steigen…“ Neben bunten Laubbäumen, Kastanien und Laternelaufen gehört eine Sache unverwechselbar zum Bild des Herbstes dazu: fröhliche bunte Drachen die am Himmel flattern und tanzen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Drachen für Kinder und Einsteiger im Herbst 2018. Außerdem verraten wir einige Tipps und Tricks, mit denen das Drachen steigen lassen auf jeden Fall klappt. So kommt auch bei den Kleinsten kein Frust auf.
Bei der romantischen Vorstellung der klassischen Drachenform, auch Deltoid oder Drachenviereck genannt, bleibt es heutzutage nicht mehr. Der Markt bietet alles an Formen und Farben, von Einsteigerdrachen die auch für Kinder gut geeignet sind, über Lenkdrachen bis hin zu hochpreisigen Profimodellen die für Drachen Trickflug (engl. Stunt kiting) genutzt werden.
Drachen für Kinder und Einsteiger – eine Einführung
Einleiner Drachen sind perfekte Einsteiger Modelle die auch sehr gut für Kinder geeignet sind. Die meisten Drachen dieser Kategorie sind bereits ab 3-4 Jahren nutzbar.
Sie sind nicht steuerbar und kommen dem klassischen Bild des Drachens wohl am nähsten.
Mehrleiner Drachen sind lenkbar. Dadurch sind sie etwas schwieriger zu fliegen, machen aber auch viel mehr Spaß! Bei stärkerem Wind ist einiges an Kraftaufwand notwendig um den Drachen zu halten – daher sind Lenkdrachen auch erst für Kinder ab ca. 8 Jahren geeignet. Bei Kindern im Grundschulalter sollte die Leinenlänge des Drachens höchstens 40 bis 50 Meter betragen. Bei größeren Kindern und Erwachsenen darf die Leine doppelt so lang sein.
Rechtliches & Sicherheit
Haken wir erstmal die lästige Bürokratie ab und klären die rechtlichen Rahmenbedingungen:
- Generell darf man in Deutschland überall Drachen steigen lassen. Allerdings sollte man sich von Hochspannungsleitungen, Bäumen und Häusern fern halten. Dh. mindestens 600m Entfernung zu Bahnstrecken, Hochspannungsleitungen und Straßen sollten eingehalten werden.
- Felder sind zum Drachen steigen nicht geeignet, denn Bauern sind nur wenig begeistert wenn Drachen-Fans ihre Pflanzen zertrampeln.
- Von Flughäfen muss ein Abstand von 6km eingehalten werden.
- Die Drachenschnur darf in Deutschland maximal 100m lang sein.
- Den Drachen nie direkt über anderen Menschen fliegen lassen. Pass auf, dass du mit Leine/Drachen keine Passanten triffst.
- Bei Regen oder Gewitter sollte man den Drachen schnellstmöglich einholen.
- Es kann sinnvoll sein mit der Haftpflichtversicherung abzuklären ob Schäden durch den Drachensport abgedeckt sind.
- Es ist sinnvoll die Aufbauanleitung gründlich zu studieren und den Drachen testweise erstmal Zuhause „auf dem Trockenen“ aufzubauen.
- Am besten Handschuhe tragen, damit die Drachenschnur/Griffe keine schmerzenden (Kinder)Hände hinterlässt.
Der Wind
Ohne Wind kein Drachensteigen, das ist klar. Und je mehr Wind, desto besser! Deshalb kann man an der Küste auch das ganze Jahr Drachen steigen lassen. Generell eigenen sich große freie Flächen wie Wiesen oder abgeerntete Felder.
Die ideale Windstärke hängt vor allem vom Material des Drachens ab. Leichtwinddrachen fliegen z.B. schon bei 1/2 Windstärke, während schwerere Drachen aus Baumwolle Windstärke 5-6 benötigen um in die Lüfte zu kommen. Für gängige Standardmodelle aus dem Handel ist Windstärke 2-3 ideal.
Anfänger sollten Drachen nur bis ca. Windstärke 3 steigen lassen. Windstärke 3 bedeutet, dass die Kronen von dünnastigen Bäumen (z.B. Birken) leicht schaukeln.
Wer es ganz genau wissen will, kann sich ein Messgerät zur Bestimmung von Windgeschwindigkeiten, ein sogenanntes Anemometer, kaufen.
Das Material
Generell gilt: Drachen für Kinder sollten möglichst klein und leicht sein.
Papierdrachen sind sehr empfindlich und überstehen wahrscheinlich den ersten Absturz nicht unbeschadet.
Stoffdrachen stabiler und bei der richtigen Pflege auch nach mehreren Jahren noch schön und benutzbar. Der Haltbarkeit halber sollten Einsteigerdrachen aus Ripstop-Nylon (auch Spinnaker-Nylon genannt) bestehen.
Die Stäbe gängiger Modelle sind aus Fiberglas, Kohlefaser oder Carbon. Fiberglas ist etwas schwerer als Kohlefaser oder Carbon – dafür ist es günstiger.
Am Anfang braucht man einen „Leitdrachen“. Dieser hat auf der Vorderseite (die dem Wind zugewandte Seite) im Normalfall zwei Schnüre, die an insgesammt drei Punkten am Gestänge (das sollte sich bei diesem Drachentyp auf der Rückseite befinden) befestigt sind. An jeder Schnur sollte sich ein Anknüpfpunkt befinden (z.B. ein Schlüsslring oder eine kurze Schlaufe). Diese Schnüre werden Waageleinen genannt und die gesamte Konstruktion heißt dann Waage. An den Anknüpfpunkten der Waage werden die Lenkschnüre befestigt.
Die Technik – Einleinerdrachen
Quelle: Wolkenstürmer Hamburg
Die Technik – Lenkdrachen
Quelle: www.stuntkite.de
Beim Aussuchen der Fläche zum Drachen steigen lassen sollte man die oben stehenden Sicherheitshinweise beachten. Außerdem sollte die Fläche mehr als doppelt so breit (senkrecht zur Windrichtung) sein, wie die Lenkleinen lang sind. Und mehr als einmal so lang (in Windrichtung).
Für die ersten Starts ist es sicherlich gut einen Helfer mitzunehmen.
Der Helfer hält den Drachen und die Lenkleine soll vollständig (allerdings nur bis max. 100m) abgewickelt sein. Und zwar in die Richtung aus der der Wind kommt. Die Leine muss lang sein, denn Lenkdrachen an kurzen Schnüren sind in ihrem eng begrenzten Flugfeld nur sehr schwer bis überhaupt nicht zu fliegen.

Jetzt sollte man noch einmal kontrollieren ob beide Leinen gleich lang und an den Griffen befestigt sind. Sind sie ungleich, dann wickelt man die längere Seite etwas am Griff auf. Dazu haben einige Griffe ankerförmige haken an denen man das tun kann.
Damit niemand verletzt wird vor dem Start bitte noch einmal vergewissern, dass sich keine Personen zwischen einem selbst und dem Drachen, und auch im Kreissausschnitt in dem der Lenkdrachen fliegen kann, befindet.

Der Helfer soll den Drachen senkrecht halten und auf Kommando loslassen. Jetzt zieht man gleichmäßig an beiden Griffen nach hinten, geht ggf. noch einen Schritt nach hinten und der Drachen geht senkrecht in die Luft. Sollte er doch nach links drehen, zieht man rechts. Dreht er nach rechts, zieht man links. Bis der Drachen wieder senkrecht in der Luft steht.
Der Helfer sollte sich am besten mit ein paar Schritten nach hinten „in Sicherheit“ bringen.
Die erste Aufgabe für Anfänger ist es nun den Drachen möglichst ruhig in der Luft zu halten. Wenn das gut klappt, kann man versuchen Schlangenlinien über den Himmel zu fliegen. Wenn auch dies gemeistert ist, kann man sich Kreise, Achten und andere Figuren vornehmen.
Eine gute Haltung um einen Drachen zu lenken ist es wenn man die Oberarme locker hängen lässt und die Unterarme mit etwa 90 Grad anwinkelt, ohne dabei die Muskulatur zu verkrampfen. Durch leichtes Anziehen der rechten Seite kann man den Drachen in eine Rechtskurve, durch leichtes Anziehen der linken Seite in eine Linkskurve steuern. Wenn beide Seiten locker gleichlang gehalten werden, geht es aus der derzeitigen Fluglage weiter geradeaus. Genau wie beim beim Fahrradfahren auch. Wenn man einen guten Einsteigerdrachen bei nicht zu viel Wind fliegt, hat man genug Zeit, alle Vorgänge erst einmal mit der Vorstellung vom Fahrradfahren im Hinterkopf zu lernen, um sich später an höhere Windstärken heranzuwagen.
Es ist natürlich auch möglich den Lenkdrachen ohne Helfer, als Solostart, zu starten. Dazu bitte den Drachen wie auf der Abbildung gezeigt auf den Boden legen und in Startposition stellen.
Man zieht dann an der rechten Leine, bis der Drachen sich etwa senkrecht aufgerichtet hat. Er liegt jetzt noch mit der linken oberen Kante auf dem Boden auf. Das erscheint zunächst seltsam, da der Drachen ja sozusagen auf dem Kopf liegt, aber er kann so gestartet werden! Einfach gleichzeitig an der Leine ziehen und einen Schritt zurückgehen. Dabei dreht sich der Drachen und hebt ab.

Ein Solostart ist auch nach einem Absturz möglich – solange der Drachen noch im Windfenster ist, auf einer der oberen Kanten steht und sich der Schlauchschwanz nicht um die Leinen gewickelt hat.
Eine weitere Solostart-Methode ist es den Drachen einfach mit den Leinen nach oben hinzulegen und dann erst leicht an den Leinen zu ziehen bis sich der Drachen aufrichtet (diesmal keine überkreuzten Leinen!). Zieht man dann stärker an den Leinen hebt sich der Drache, wird vom Wind erfasst und steigt in die Luft.
Ach ja, Thema Absturz. Sprechen wir noch kurz übers Landen…
Abgesehen von einer eher unfreiwilligen Landung, die am Anfang wohl jeder ein paar mal hinlegt, gibt es noch eine andere einfach Methode um den Drachen zu landen: Man fliegt an den Rand des Windfensters, lässt den Drachen zu Boden gleiten, geht einen Schritt vor, so dass sich der Drachen auf den Rücken legt. Ungünstig ist, dass man aus dieser Position nicht erneut starten kann.
Zweite Möglichkeit ist es den Drachen an den Rand des Windfensters zu fliegen und zu warten bis er sich dem Boden näher. Ist er nahe am Boden, lenkt man den Drachen in die Mitte des Windfensters, geht schnell auf ihn zu, so dass er nicht mehr steigt und lässt ihn dann einfach auf dem Boden ab.
Was tun wenn man in Stress oder Panik kommt und den Drachen nicht mehr richtig kontrollieren kann? Dann auf keinen Fall die Lenkgriffe schraubstockartig festhalten. Das führt nur dazu, dass der Drachen mit vollem Windruck auf dem Segel abstürzt und in den Boden kracht. Das kann im schlimmsten Fall zur Beschädigung des Drachens führen. Lieber die Seile loslassen – keine Sorge, der Drache wird nicht davonfliegen sondern höchstens ein paar Meter weiter fliegen und dann kraftlos zu Boden sinken.
Drachen für Kinder und Einsteiger – der Vergleich
Die Erfahrung hat gezeigt, das die besonders billigen Drachen aus einem Lebensmitteldiscounter oder Kaffeegeschäft nicht wirklich viel Freude bringen. Es lohnt allerdings auch meist nicht gleich zu Beginn besonders viel Geld in einen Drachen zu stecken, wenn man noch nicht weiß, ob man auch Freude am Drachensteigenlassen hat und es öfters machen wird.
Alle Modelle in diesem Test sind sehr leicht und daher auch für geringen Wind geeignet. Wer nur ein paar mal im Jahr Drachen steigen lassen bzw. dieses Hobby erstmal ausprobieren möchte findet in den folgenden Modellen auf jeden Fall das Passende:
Einleiner
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |
---|---|---|---|---|---|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
Modell | CIM Kinderdrachen – Rainbow Eddy Blue | CIM Einleiner-Drachen – Beach Kite Rainbow | CIM Kinderdrachen – Maya Eddy Red | Lesonic Einleiner Drachen | HQ 106175 – Delta Charly Kinderdrachen |
Bewertung | |||||
Preis | ab 18,95 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | ab 11,95 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 18,95 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | ab 9,99 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | ab 28,98 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. |
DetailsKaufen | DetailsKaufen | DetailsKaufen | DetailsNicht Verfügbar | DetailsKaufen |
Mehrleiner / Lenkdrachen
1 | 2 | 3 | |
---|---|---|---|
![]() |
![]() |
![]() |
|
Modell | Invento 11768050 – Symphony Beach III 1.3 Rainbow Zweileiner Lenkmatten, Ab 8 Jahren, 55 x 130 cm Ripstop-Nylon 2-6 Beaufort | Lenkdrachen SKYMONKEY Airtwister 1.3 (Spannweite: 130 cm) Lenkmatte Kite | HQ 112352 – Bebop Prisma Lenkdrachen Zweileiner |
Bewertung | |||
Preis | 34,68 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | ab 33,90 € Spannweite 130cm | ab 39,95 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. |
DetailsKaufen | DetailsKaufen | DetailsKaufen |
Keine Kommentare vorhanden